Bereits in den letzten Monaten hat sich die Zahl der mittelständischen Geld- und Werttransportunternehmen durch Verkäufe bzw. Konzentrationen und Einstellung der Geschäftstätigkeit um ca. 30 verringert. Die Marktführerschaft entwickelt sich immer mehr auch zu einer Umsatzdominanz von bisher in Deutschland nicht gekanntem Umfang. Für einige Auftraggeber steht wahrscheinlich bald die schmerzliche Erkenntnis vor der Tür, dass der Wettbewerb über den Preis mit oft zu einseitigen Vorteilen für den Kunden sich dem Ende nähert, Marktdominanz hat Vor- und Nachteile, je nach Sicht und Stellung. ISG rechnet mittelfristig mit einer partiellen Preisanpassung um bis zu 30% Mehrkosten für die Kunden, gemessen an den Preisentwicklungen der letzten zwei Jahre nach unten. Dem stehen entgegen die Synergien aus der Übernahme, wirtschaftlichere Routenplanungen und Geldbearbeitungen.
28.11.2005: Nach recht zuverlässigen Informationen wurden nicht nur die einfachen Securitas-Angestellten von der Firmenübernahme überrascht, sondern auch Führungspersonal und Betriebsrat. Dieses Vorgehen entspricht jedoch den Verpflichtungen einer Kapitalgesellschaft, Insidergeschäften mit Aktien nach Indiskretitionen vorzubeugen. Insoweit sind die gewerkschaftlichen Termini einer Nacht- und Nebelaktion unangebracht, die dahinter stehenden Sorgen um Arbeitsplätze und Tariflöhne allerdings nicht, HEROS ist ein verbandsungebundenes Unternehmen. Sorge erfaßt auch die GuW-Dienstleister besonders in Süddeutschland, die bisher als Subunternehmen von SECURITAS oft über 50% Ihres Umsatzes erzielt hatten. Hier deuten sich die nächsten Veränderungen an.
Daneben vollziehen sich als weitere Belastung parallel noch die Auseinandersetzungen mit der Bundesbank um die Kosten der Geldbearbeitung, siehe auch (9). Die Deutsche Bundesbank bietet ab Anfang nächsten Jahres einen neuen Geldbearbeitungsservice an. Nach Auffassung der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e. V. (BDGW) verstößt die Deutsche Bundesbank damit gegen das Kartell- und Wettbewerbsrecht und gefährdet außerdem tausende von Arbeitsplätzen in der Geld- und Wertdienste-Branche. Die BDGW wird wegen der neuen Dienstleistung der Deutschen Bundesbank am 6. Dezember 2005 vor dem Landgericht Frankfurt eine Kartellrechtsklage einreichen. Dazu führt der BDGW am 06.12.2005 ein Pressegespräch durch.