Der Vorfall von Frankfurt/Main, bei dem ein Täter im Kleinflugzeug eine Innenstadt, einen internationalen Großflughafen und viele Prozesse zum Erliegen brachte, verdeutlichte wiederum die alltägliche Existenz von Gefahren und Bedrohungen, die nicht nur vom internationalen Terrorrismus ausgehen. Hier war der Täter möglicherweise ein geistig gestörter Mensch, in Erfurt war es ein Jugendlicher usw. Nun folgt wiederum eine aktuelle Diskussion, diesmal über die Sicherheit oder besser Unsicherheit bei den vielen kleineren Privatflugplätzen. Natürlich kann und muß die Sicherheit verbessert, der Zugriff auf Flugzeuge erschwert werden.
Welcher Privatflugplatz bewacht eigentlich sein Objekt professionell? Erlaubt sei aber auch die Frage, woher man die Überzeugung eigentlich nimmt, daß derartige Vorfälle bei Großflugplätzen auch mit größeren Flugzeugen nicht möglich sind? Nehmen wir nur ein akutes uns bekanntes Problem: Ein sehr großer internationaler süddeutscher Flughafen vergibt die Objektbewachung an ein Privatunternehmen - keinen bekannten Bewacher -, sicher für einen angemessenen Preis. Dieses Unternehmen beauftragt (genehmigt vom Flughafen?) ein Subunternehmen (Online-Händler) und dieses wiederum ein sehr kleines Sub-Subunternehmen aus Brandenburg (genehmigt?). Die von diesem Unternehmen eingesetzten Bewachungskräfte verdienen weniger als 6 € pro Stunde und wohnen in München u.a. zu acht in einer 2-Raum-Wohnung, unter Druck, zu schweigen und frustriert. Hier prüft keiner mehr, ob die rechtlichen Auflagen und fachlichen Voraussetzungen für die Objektbewachung von Flughäfen eingehalten wurden. Der Bundesinnenminister sollte sich etwas intensiver mit dem privaten Sicherheitsgewerbe befassen und Bedingungen für eine Sicherheitstätigkeit regulieren, die dem Anspruch auf den Schutz von Leben und Gesundheit sowie Sachwerten in Deutschland auch entsprechen. Bis jetzt ist die Ausbildung eines Friseurs umfassender - ein wichtiger Job - aber es geht in der Regel nicht um Leben und Gesundheit (außer beim Rasieren). Der Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen nimmt zu und das weckt Begehrlichkeiten "bei den üblichen Verdächtigen". Eines der o.g. Unternehmen soll aus der Karibik gesteuert werden, man gönnt sich ja sonst nichts.