Mit den Attentaten in der Türkei und in Saudi Arabien wurde demonstriert, dass die Terrornetzwerke durchaus zu Aktionen mit größerem organisatorischen Aufwand in der Lage sind und sie nicht aufgeben werden. Ihr Ziel ist letztlich eine Destabilisierung der demokratischen Welt. Dies erfolgt trotz der intensiven Bekämpfung im Irak und in Afghanistan und steht vor der EU. Erstmals werden in einer Tonbanderklärung von Usama Bin Laden auch Drohungen gegen Großbritannien, Polen, Spanien, Australien, Italien und Japan ausgesprochen - zugeschlagen wird zuerst in der Türkei.
Niemand ist mehr vor Selbstmordattentaten sicher, denn diese Aufrufe sprechen unabhängig von den bestehenden Netzwerken alle potentiellen Selbstmordattentäter in der Welt an. Damit wächst das Sicherheitsbedürfnis über potentielle Zielgruppen hinaus und schließt Deutschland nicht aus. Mit der Auslieferung der in Deutschland festgenommenen Sheikh Al Moayat und Yahya Zayed an die USA dürfte auch Deutschland stärker in das Visier der Terrornetzwerke geraten sein. Im Schatten des Terros und aufgrund der Konzentration der deutschen Sicherheitskräfte auf die Terrorbekämpfung und Prävention entwickelt sich jedoch die Organisierte Kriminalität und nutzt die offensichtlichen Defizite in der praktischen Kriminalitätsbekämpfung aus. Es sollte nicht vergessen werden, das in der Realität in Deutschland die Morde immer noch von Kriminellen begangen werden und das die Angst einer Mutter um ihr Kind auch die Sorge vor Entführung, Rauschgift, Sexualdelikten, Bedrohungen und Körperverletzungen in der Schule umfaßt. Insoweit ist das Desinteresse des deutschen Innenministers an einer Entwicklung des deutschen Sicherheitsgewerbes unverständlich, denn dieses Gewerbe müßte eigentlich einige Lücken kompetent schließen.