Drei mit Gewehren bewaffnete maskierte Personen überfielen am 30.12.2005 kurz vor 20.00 Uhr in Berlin vor dem IKEA-Markt Waltersdorf einen mit 2 Sicherheitsmitarbeitern besetzten Geldtransporter der Fa. SIBA. Mit einem VW-Transporter T4 blockierten Sie den Geldtransporter und erzwangen die Türöffnung durch Schusswaffeneinsatz, um mit mehreren geraubten gefüllten Geldkassetten danach zu flüchten. Auf der Flucht erfolgte der Umstieg in einen blauen Golf III, der offensichtlich auf die Täter gewartet hatte. Danach verlieren sich bisher die Spuren, eine Fahndung soll laufen, allerdings noch nicht (02.01.06, 11.00 Uhr) in der Pressedatenbank der Polizei ausgewiesen.
Es braucht halt alles so seine Zeit. Die Täter sollen einen Berliner Dialekt gesprochen haben, die Organisierte Kriminalität muss allerdings nicht unbedingt Russisch sprechen.
Die 2 Sicherheitsmitarbeiter hatten sich wahrscheinlich auf Ihr gepanzertes (?) Fahrzeug verlassen und zuerst eine Türöffnung verweigert. Mit zwei gezielten Schüssen, von denen einer die "gepanzerte" Fahrertür durchschlug und den inzwischen operierten Fahrer durch Metallsplitter verletzte, wurde die Öffnung erzwungen. Gerätselt wird in der Presse, wieso die gepanzerte Tür dem Beschuss nicht standhielt.
Es hat sich nunmehr wohl auch bei den Kriminellen herumgesprochen, dass nach dem (von ISG mehrfach kritisierten, weil veralteten) deutschen Standard die Geld- und Werttransportfahrzeuge nur über eine sogenannte Leichtpanzerung verfügen müssen, es sich nur um eine Teilpanzerung des Fahrzeuges handeln muss und die Sicherheitsmitarbeiter zwar in der Regel Waffen tragen, diese jedoch eigentlich bei Überfällen - wenn nicht zur Verteidigung des eigenen Lebens in Notwehr zwingend geboten - nicht einsetzten sollen, zumal das laufende Schiesstraining in den Unternehmen oft nur den Minimalanforderungen genügt. All das sind wohl auch Folgen des jahrelangen Wettbewerbes über den Preis - allein in den vergangenen zwei Jahren sind die Vergütungen um teilweise über 30% gedrückt wurden - und den davon bedingten Sparmassnahmen. Insoweit ist eine Gefährdungszunahme auch in Hinblick auf die zu erwartenden Transportsteigerungen im Jahr der Fussballweltmeisterschaft festzustellen.