Wichtig ist wohl eher, dass erstens die mechanischen Sperren diese Annäherung an Regierungsgebäude nicht verhindert haben, zweitens offensichtlich keine weitere sicherungstechnische Überwachung, wie Videokameras, diesen Angriff erfassten und meldeten und drittens weder Polizei noch anderes Sicherheitspersonal in diesem überwachten Bereich zur Stelle waren sowie viertens die Aufdeckung des Deliktes nicht zeitnah erfolgte. Eine Streife entdeckte Stunden später die Beschädigungen. Eigentlich ist aber die Polizei permanent präsent und müßte derartige Delikte bereits im Vorfeld verhindern. Insoweit hatten die BMW-Insassen Glück im Unglück, bei solchen Vorfällen kann auch und müßte sogar geschossen werden, denn wer kennt zu dieser Zeit das wahre Ziel des Fahrers?
Die Berliner Zeitung vom 23.08.2010 hat den vorerst gescheiterten Versuch gestartet, den oder die Verantwortlichen zu ermitteln: Die Bundespolizei sei für die Sicherheit des Bundeskanzleramtes verantwortlich. Die sieht die Verantwortung bei der Bundestagspolizei, die Streifen einsetzen soll und der Bundestagsverwaltung zugeordnet ist. Die Bundestagsverwaltung verweist wiederum auf die Berliner Polizei, die wiederum auf die Bundestagspolizei verwies und sich den Vorfall nicht erklären kann. Eigentlich kommt dann immer noch "Personalmangel".
Fazit: Wer auch immer Verantwortung trägt und das sollte sich doch ermitteln lassen, das Sicherheitskonzept oder dessen Umsetzung hat erhebliche Defizite. Den entweder ist das Konzept lückenhaft oder bei der Umsetzung wurden Fehler in der Ablauforganisation der polizeilichen Überwachung gemacht. Offensichtlich sind auch die mechanischen Widerstandswerte im Konzept falsch bestimmt wurden, ein 3er BMW ist zu stoppen. Es gibt aber auch stärkere Fahrzeuge und dieser Zwischenfall wird sicher im In- und Ausland sehr aufmerksam registriert und ausgewertet werden. Gerade bei funktional bedingten mehrgleisigen Verantwortlichkeiten hat eine ganzheitliche Sicherheitslösung große Bedeutung, um Lücken an den Schnittstellen zu verhindern. Es wäre nicht erstmalig, dass ein Sicherheitskonzept die Achillesferse ist, weil die Ganzheitlichkeit der Gefahren und deren Beherrschung ebend nicht beherrscht wurde (siehe LoveParade in Duisburg), unterschiedliche Verantwortlichkeiten zu sehr die Lösungen dominierten. Ein Auto ist durchgebrochen und Keiner hat es bemerkt, es wäre auch eine andere Richtung, als die Spree, möglich gewesen. Man darf schmunzeln, aber nicht zu lange.